Projekt #15 - Strickgefilzte Eierwärmer


Kaum beschert uns der Frühling die ersten wärmeren Tage, überraschen mich die an unerwarteten Stellen im Garten hervor brechende Krokusse und sprenkeln Farbe und gute Laune in die noch kahle Landschaft. Ich will mir etwas von dieser Fröhlichkeit ins Haus holen und beschließe, fürs bevor stehende Osterfest bunte Eierwärmer zu stricken. Sie sollen in frühlingsfrischen Farben die Tafel des Familientisches beleben.

Bald entwickele ich eine feste Vorstellung von ihrer Beschaffenheit: Gefilzt sollen sie sein und von klarer, geometrischer Form. Ein schlichter, unifarbender Kegel, der später auch in den modernen Wohnungen meiner Geschwister gut zur Geltung kommt. Im Netz finde ich Anleitungen, kann mich aber mit keiner so recht anfreunden. Schließlich kombiniere ich Elemente aus drei Projekten zu meinem eigenen Entwurf. Pikanterweise ist eine der Quellen ausgerechnet ein filzwichteliger Santa, dessen Grundprinzip ich jahreszeitlich zweckentfremde. Er möge es mir verzeihen.



Einer Laune folgend beginne ich die ersten Eierwärmer dann doch mit einem lustigen Zipfel an der Spitze. Dank der dicken Wolle wachsen sie zügig unter meinen Fingern, wecken aber eine gewisse Skepsis in mir, ob die groben Maschen und das überdimensionierte Maß tatsächlich nach dem Waschen und Filzen in der Maschine ein ansehnliches Ergebnis hervor bringen werden. Mein über alternative Einsatzzwecke des schlabberigen Spitzhutes spöttelnder Mann ist da keine große Hilfe. Aber schlussendlich klappt alles wie erhofft et voilà, da sind sie: meine ersten strickgefilzten Eierwärmer!


Modifikationen:
Ich habe:
  • Einen Zipfel hinzu gefügt (einfach über 20 Reihen eine i-cord aus drei Maschen gestrickt, die ich dann erst verdoppelt und auf die drei Nadeln des Nadelspiels verteilt habe).
  • Der dickeren Wolle und dem anderen Einsatzzweck geschuldet den Zeitpunkt der Zunahmen angepasst: In den ersten 15 Reihen nach dem Zipfel in jeder 5. Reihe 1 Masche pro Nadel zunehmen, in den folgenden 20 Reihen in jeder 4. Reihe 1 Masche pro Nadel zunehmen.
  • Nur 4 Reihen zum Abschluss geradeaus gestrickt (wobei ein paar mehr auch kein Fehler gewesen wären).
Gefilzt habe ich bei 40° in der Waschmaschine und danach das Objekt, insbes. den Zipfel, den ich etwas kringelig haben wollte, gut in Form gezogen, solange alles noch feucht war.
Tipp: Ich bilde mir ein, dass der Kegel gleichmäßiger wird, wenn man die Zunahmen nicht immer an derselben Stelle macht, sondern mit ihnen um jeweils eine Masche weiter wandert. (Also nicht immer die zweite Masche jeder Nadel verdoppeln, sondern bei der ersten Zunahme die zweite, fünf Reihen später die dritte, fünf Reihen später die vierte Masche auf jeder Nadel verdoppeln.)
Wolle: Lana Grossa felted
Nadeln: Nadelspiel der Stärke 7

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